Dienstag, 25. August 2015

Tag 65 Auskranen und abwaschen

Leider ist es verboten an Bord der trocken stehenden Schiffe zu schlafen und so bin ich genötigt mir ein Zimmer hier im Hafen zu nehmen. Ich bemühe mich alles nötige vor dem Krantermin von Bord zu schaffen, denn steht das Schiff erst einmal auf dem Bock müssen alle Sachen über die Badeleiter hinabbefördert werden. Das ist natülich ungleich mehr Arbeit.
Das Kranen verläuft routiniert und unspektakulär. Der einzige, der Aufgeregt hin und her läuft, bin ich. Un dann ist es soweit: die Illub hängt in der Luft und ich kann zum ersten mal unter den Rupf gucken. Gar nicht so schlecht! Eine tüchtige Schicht Seepocken besiedelt den Rumpf aber es sieht alles in Allem sehr gut aus. Das schöne ist, dass ich bei dem ganzen Vorgang aktiv dabei sein kann. Ich hake die Lastengurte ein und aus, helfe beim Halten der schwebenden Illub gegen den Wind und Klariere Leinen. Am Ende darf ich sogar auf der Radkappe vom Transporttrecker mitfahren. Wie ein Kind auf dem Bauernhof. Gleichzeitig mit mir wird die Aphrodite von Wilhelm und Wiebke aus den Niederlanden gekrant. Die sind zwar beide doppelt so alt wie ich aber wir werden sofort Freunde. Hinzu kommt, dass sie das Zimmer gegenüber von meinem bewohnen und so sind wir gleich eine WG geworden.
Mir einem Spachtel mache ich mich daran die Seepocken ab zu kratzen bevor die Illub gekärchert wird. Anschließend sieht sie richtig frisch aus. Es kommt zwar einiges an Farbe ab, was auch so sein soll bei selbsterodierenden Antifoulings, doch am Ende sieht sie immer noch schön Rot von unten aus :-)
Das war mal wieder ganz schön anstrengend und aufregend. Ich ziehe mich zurück in mein Zimmer und lese in meinem SiFi Roman. Im Bett! Das zweite Bett auf dieser Reise. Eins in Jever und jetzt hier. Es geht wirklich zu Ende. Ein komisches Gefühl.

















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