Sonntag, 22. März 2015

02 Überführung von Warten nach Wanssum


Jetzt habe ich also ein Boot. Ein Boot an dem noch so einiges getan werden will, selbst wenn alle wichtigen Dinge intakt und einsatzbereit sind. Das, so habe ich mir gedacht, mache ich am besten an den Wochenenden. Dazu sollte das Schiff aber lieber nicht 3,5Std. mit dem Auto entfernt liegen sondern besser bei uns in der Nähe... Wanssum ist die Lösung. Logistik und Preis sind die Argumente. Außerdem hatte ich natürlich Grüße Lust zu fahren und das Schiff aus zu probieren zusätzlich war der Liegeplatz in Warten nur bis ende März bezahlt.

Mit Hilfe von Sarah, Yasmin, Jonathan und Manuel habe ich das Schiff dann "nach Hause" gefahren.
Die Mädels haben Jonny und mich nach Warten in den Norden gebracht und wir wollten innerhalb von drei Tagen bis nach Wanssum fahren. Ich gebe zu, das war sehr ambitioniert!

Was ich nicht einschätzen konnte waren die Zeiten die wir mit Warten auf schleusen und Brücken verbracht haben und wie lange es dauerte den Mast zu legen. Hier sollte noch einmal erwähnt werden das, obwohl ich einen Segelschein seit 2012 habe, meine Erfahrungen sehr begrenzt sind. Beinahe alles haben wir zu ersten mal gemacht! Das erste mal UKW Funk um Brücken und Schleusen zu passieren, das erste mal Mast legen, das erste mal (mit diesem Boot) die Segel ausprobieren.
Alles in Allem hat es super Fnktioniert:

Tag 1
20.März.2015
Warten - Urk

6 Schleusen und Brücken
3 Beauford
ca. 35 sm
12 Stunden



Tag 2
21.März.2015
Urk - Muiden 28sm

ein Segeltag! Wir können bei 4 Bf die Segel Testen und sind sogar schneller als unter Motor. In Lelystad machen wir Station, denn es ist dermaßen kalt und nass dass ich nicht weiter auf eine Heizung verzichten möchte. Jonny möchte ich das übrigens auch nicht zumuten. Wir bekommen zum Glück eine Gasflasche die passt, so dass wir uns die Kajüte ab jetzt mit mehr als nur Kerzen heizen können.
In Muiden verpassen wir die letzte Schleuse um 30min. Jetzt ist klar wir kommen nicht mehr in Wanssum an.







 Tag 3
22.März2015
Muiden - Tiel 35sm

Mich plagt ein schlechtes Gewissen, da Jonny sein Auto nach Wanssum gebracht hat und wir das noch irgendwie holen müssen! Wir beschließen nur bis nach Amsterdam zu fahren und dann mit dem Zug weiter zu fahren. Daraus wird aber nichts, weil wir einen Hafen verpassen und die Anderen zu flach oder nur für Frachtschiffe sind.

Deshalb fahren wir den kompletten Amsterdam-Rhein-Kanaal bis nach Tiel. Dort erwischen wir mit dem letzten Tageslicht einen gnädigen Schleusenwärter, der uns doch noch auf den Waal (Rhein-Arm im Delta) schleust. Seit einem Kanu Unfall 2014 habe ich ganz neuen Respekt vor schnell fließenden Gewässern und der Waal ist mit 4 Knoten ganz schön schnell. Dort im Dämmerlicht einzufahren macht mir ein mulmiges Gefühl. Zum Glück ist es nicht einmal eine Meile bis in den sicheren Hafen von Tiel.


Tag 4
28.März2015
Tiel - Wanssum 35sm

Diesel mal hilft Manuel mit.
Mit dem Zug geht es am Samstag Nachmittag los nach Tiel. Dort angekommen essen wir erst einmal und quatschen bis es Nacht ist. Am nächsten Morgen wollten wir ursprünglich um 6:00h aufstehen um das erste Tageslicht um 6:30h gleich zu nutzen. Irgendwie will es aber nicht hell werden und wir sind auch total zermatscht. Es stellt sich Abends heraus das wir die Zeitumstellung verschlafen haben. Das war allerdings unser Glück, denn wir sind erst um 19:30h in Wanssum angekommen, was nach der alten Zeit längst dunkel gewesen wäre. Tja - die Technik. Da stellen sich unsere Handys = Uhren automatisch um und wir wundern uns, warum wir um 5:00h schlecht aufstehen können; die Uhr sagt doch schon 6:00h!