Mittwoch, 19. August 2015

Tag 59 Krankentransport

Die „Najade“ ist schon weg als ich in die Gänge komme. Schade eigentlich aber wer weiß, vielleicht sieht man sich ja noch einmal?!
Ich bin beinahe der letzte der den Hafen verlässt und als ich gerade ablegen will komme ich mit zwei Mädchen ins Gespräch, die ganz aufgeregt nach dem Hafenmeister fahnden. Es stellt sich heraus das sie Betreuerinnen einer Jugendgruppe sind, die in Schleimünde auf ein Segelschiff warten um dann eine Umweltbewustseins- und Rettet-die-Meere-Tour zu machen. Ein Teilnehmer ist krank und soll zum Arzt. Dummerweise fährt gerade keine Fähre und die Arztpraxis in Maasholm schließt bald. Ich biete die Illub als Krankentransporter an und die beiden sind ganz erleichtert und froh. So lege ich also mit drei Passagieren ab um unseren Patienten zum Arzt zu fahren. Alle Manöver klappen zum Glück ganz gut und ich gebe glaube ich eine ganz souveräne Figur ab – finde ich super :-)
Dann fahre ich gemütlich und allein weiter nach Damp, meinem eigentlichen Ziel von Gestern. Das liegt nur 5sm weiter die Küste runter, aber ich war gestern so froh als ich Schleimünde erreicht hatte und nicht mehr weiter musste, dass ich sofort festgemacht habe. Bei meiner Geschwindigkeit Gestern von unter 2 Knoten hätte die Strecke locker noch drei Stunden in Anspruch genommen.
Heute steuert der Autopilot bei wenig Wind und ich fahre irgendwas zwischen 2 und 3 Knoten. Ich kann lesen und mir was zu Essen machen und sitze in der Sonne. So kann segeln eben auch sein.
In Damp parke ich die Illub neben einer anderen Albin Vega sehr weit vorne im Hafen, dort wo viel Platz ist. Ich sage zwar immer, das ich immer besser auf engem Raum navigieren kann, aber schön finde ich das deshalb immer noch nicht. Das hat sich wohl auch der andere Skipper gedacht und wir nehmen beide in Kauf das die Schiffe nicht ganz so ruhig liegen wie weiter im Inneren des Hafenbeckens. Dafür klappt das Anlegen in die Box, ohne das jemand am Steg steht super! Ich treffe beide Achterleinen, stoppe rechtzeitig auf und kann dann in Ruhe mit den Vorleinen die Schiffsposition in der Box justieren. Alles ohne Anecken und übertriebene Hecktick. Das freut das Seglerherz!
Im späteren Verlauf des Nachmittages treffe ich die Crew der Nachbar-Vega „Jim Knopf“. Eine vier köpfige Familie aus Eckernförde. Natürlich unterhalten wir uns über unsere Vegas und gucken uns die Unterschiede an. „Wie ist denn der dasunddas bei Dir?...“
Der Abend wird noch ziemlich laut und unangenehm, denn am Strand von Damp ist Urlauberanimation: „Und jetzt hebt die Promenade mal die Hände in die Luft und Klatscht! Das sieht doch schon super aus!“ Atemlos, Mr Vain, Auf Uns und andere „Partykracher“ … naja!


Leuchtturm von Schleimünde




Meine Passagiere auf dem Weg zum Arzt

Geschafft, ganz ohne Blaulicht!




Damp


Aufräumen und Lüften in Damp


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