Sonntag, 21. August 2016

Sonntag 21. August
Wer saufen kann kann segeln!

Das hat uns zwar keiner gesagt, aber gefühlt haben wir das beide. Wir müssen heute Auslaufen! Ein zweiter „Notfall“ für den verlängerten Aufenthalt im Nothafen fällt uns einfach nicht ein. Hinzu kommt, dass mein Bruder Richard und Anke mit uns in Warnemünde verabredet sind. Also los!
Das Ziel um 9:00h auszulaufen erreichen wir nicht. Wir sind um 10:00h auf dem Wasser. Brote sind geschmiert und alles Seefest verstaut. Der Wind hat aufgefrischt 5Bf aus SW. Unser Kurs SW nach Warnemünde. Das bedeutet 6Stunden Motorfahren gegen den Wind oder Kreuzen. Ich entscheide mich für die Kreuz. Es hätte klappen können doch der Wind schläft ein. Um 14:00h starten wir den Motor und haben noch gut ¾ der Strecke vor uns. Weder Papa noch mir geht es sonderlich gut. Wir sind beide etwas angeschlagen vom gestrigen Abend und der hohe Seegang gibt einem nur wenig Gelegenheit zu relaxen. Selbst wenn man wie ich volles Vertrauen in das Schiff hat kann man einfach nicht liegen oder sitzen ohne sich festzuhalten oder anzubinden.
Ich finde das eine der nervigsten Situationen auf dem Wasser wenn der Wind einschläft, das Meer aber noch stundenlang die Energie in Form von Wellen speichert. In gewisser Weise ist das dann der Härtetest für meinen reparierten Motor und er besteht ihn ausgezeichnet. Wir erleben in dieser vierstündigen Motorfahrt noch ein Gewitter und einen der intensivsten Regenbögen, die ich je gesehen habe und fahren fast in ein altes Minenfeld aus dem Krieg. Um 18:00h machen wir erleichtert und müde im Hafen Hohe Düne in Warnemünde fest. Doch die Ruhe währt nicht lange. Ein kurzes Telefonat später ist klar das wir Richard und Anke besser von wo anders aufnehmen können. Also Leinen los und rüber in den alten Stadthafen von Warnemünde – dort ist es meiner Meinung nach auch viel schöner.

Das Treffen mit den Beiden ist eher kurz. Papa führt uns alle zum Essen aus aber sowohl er als auch ich sind nicht mehr zu viel zu gebrauchen, zwei lange Tage auf dem Wasser und eine lange Nacht stecken uns in den Knochen. Ab in die Koje!








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