Montag, 25. Juli 2016

Montag 25. Juli
Die morgendliche Revision der Wasserpumpe kann das Problem leider nur verbessern. Immerhin tritt Wasser jetzt nur noch bei hohem Druck, also hohen Drehzahlen aus. Der Motor schein wieder wie gewohnt zu funktionieren. Einzige Erklärung die mir einfällt ist, dass ich die Welle beim Wiedereinbau nicht ausreichend und gründlich genug gefettet habe oder das der Kontakt mit dem WD40 nicht gut getan hat. Nach relativ kurzer Laufzeit wird die Welle warm während das Getriebe noch kühl ist. Außerdem habe ich durch meine vergeblichen Versuche, bei denen ich auch schon mal abgerutscht bin, Jahrelang festgesetzte Schrauben zu lösen die eine Unwucht in die Welle 'gebogen'. Nur leicht. Aber eben da. Unwucht + schlecht geschmiert = Reibung und Wärme, im schlimmsten Fall könnte sich das Metall 'festfressen' und dann brauche ich eine neue Welle.

Was mich umtreibt ist, dass alles nur Vermutungen sind und ich keine Möglichkeit habe Gewissheit zu bekommen. Es sei denn ich hebe das Schiff aus dem Wasser, baue alles auseinander, begucke mir die Sache und setze alles wieder zusammen. Und selbst dann habe ich keine Gewissheit wegen mangelnder Erfahrung. Ich beschließe alles genau im Auge zu behalten und weiter zu fahren.

Unser heutiges Ziel steht nicht wirklich fest. Ich habe sorge, das Kopenhagen vielleicht doch ein bisschen weit ist um es bis Donnerstag zu erreichen. Deshalb zeige ich immer mal wieder die Möglichkeit auf, eine Nachtfahrt zu machen oder wenigstens zu Ankern um etwas mehr Fahrzeit an einem Tag heraus zu holen. Wer weiß schon was der Wind so vor hat?!? Bei der heutigen Etappe ist allerdings klar, dass wir nicht über Nacht fahren können. Dafür muss die Navigation zu präzise sein. Es gibt einfach zu viele Untiefen, Fischernetze, Wracks und andere Hindernisse. Die sind zwar verzeichnet und Theoretisch auch im finsteren nur mit Hilfe des GPS zu umfahren, aber so abgebrüht bin ich und sind wir dann auch nicht.
Erstmal gilt es aber zu fahren. Der Rest ergibt sich schon. Das ist ja das Schöne an dem Revier der dänischen Südsee, wie man es hier nennt. Überall finden sich kleine Häfen oder Gelegenheiten zu Ankern, so dass man nicht so genau Planen muss wo man am Abend sein möchte. Wir fahren letztendlich zur Insel Fejrø. Der Tag ist heiß und drückend. Ich verordne das Deck zu Schrubben und meine Matrosen bekommen Eimer und Schrubber. Ein bisschen Wasserkontakt hilft bis das Gewitter und der Regen endlich los gehen. Das ganze ist dann aber schnell vorbei und wir fahren in herrlicher Abendstimmung unserem vermeindlichen Ankerplatz entgegen. Als wir dann aber Masten auf der Insel Fejrø sehen, die viel näher und ohne Umweg auf unserem Kurs liegt, machen wir am Ende dort fest. Eine gute Entscheidung. Der Hafen ist wunderschön und mehr als gepflegt. Wir finden heraus das dies eine private Insel ist und sehen neben Villa und Motoryacht auch das Privatflugzeug des Inselbesitzers. Leider ist der Hafen mit ca. 50€ pro Nacht auch sehr teuer.
Max hat in Bagenkop vom Fischkutter Schollen mitgebracht. Es gibt also Reis, Gemüsepfanne und Scholle vom Grill. Die Grillplätze, Grillkohle und das Feuerholz sind übrigens inclusive und können nach Lust und Laune verfeuert werden.




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