Dienstag, 26. Juli 2016

Dienstag 26. Juli


Heute stehen uns weitere interessante Strecken bevor es geht unter Brücken durch Flachwasser und enge Fahrrinnen, die im Slalom führen.
Leider entscheide ich mich bei der ersten Brücke für den falschen Abschnitt im Norden. Es hätte die kürzere Route sein sollen, die direkt ins tiefe Fahrwasser führt. Leider ist die Klapbrücke derzeit geschlossen und so müssen wir mit der Maschine gegen Wind und Welle zurück fahren. Eigentlich gar nicht so weit aber da ich dem Motor nicht so viel zumuten möchte ist das Ganze eine ziehmliche Strapaze und wir fahren mit einem Knoten Geschwindigkeit eine Stunde bei ¾ der Motorleistung immer harscharf an untiefen vorbei. Ein Aussetzer und wir werden innerhalb von Minuten auf Grund getrieben. Als wir endlich den Kurs soweit verändern können, dass wir nicht mehr frontal dem Wind entgegen fahren müssen brauchen wir zu allem Überfluss auch noch drei Versuche, die Genoa zu hissen. Erst verfängt sich die Schot am Schrubberstil und das Segel flattert so lange hin und her, dass mein „Schnappschäkel“ seinen Splint, Feder und Bolzen verliert und so unbrauchbar wird. Dann, nachdem der Schäkel durch einen Palstek ersetzt haben, verfängt sich die Genoa am Vorstag und eiern noch mal in den Wind, bis ich auch das auflösen konnte.
Nach so viel Streß muss ich mich erst mal ausruhen und ein kleines Nickerchen machen. Die Betonung liegt aber auf klein, denn kurze Zeit später fahren wir noch einmal durch richtig flaches Wasser. Die Betonnung ist zwar da, aber nicht so engmaschig um Wassernovizen wie uns Eindeutigkeit und vor allem Sicherheit zu vermitteln. Oft genug zeigt mein Echolot nur noch wenige 10cm Wasser unterm Kiel. Definitiv zu wenig für meinen Geschmack. Nachdem ich das Richtfeuer zum Ansteuern des Fahrwassers ausgemacht habe bessert sich die Lage allerdings. Es besteht aus zwei großen Dreiecken, eins im Wasser, eins an Land. Wenn man beide in Deckung bringt, also vom richtigen Winkel darauf zu fährt, ist man auf Kurs. Es klappt. Das Wasser soll zwar erst morgen wieder richtig tief werden aber man gewöhnt sich ja auch ans Ijsselmeer wo der Tiefenmesser selten mehr als 2,5m anzeigt. Auf Nyord finden wir einen kleinen verwunschenen Hafen und machen, aus Platzmangel, quasi in der Hafeneinfahrt fest. Macht aber nichts. Erstens ist das noch ein richtiger Mouringplatz und zweitens wollen wir eh früh los.
Wieder essen wir hervorragend und lassen den Sonnenuntergang auf einem Heuballen im Feld auf uns wirken.












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