Freitag, 22. Juli 2016

Freitag 22. Juli

Ich schlafe nicht besonders lange. Wird alles Dicht halten? Immerhin habe ich an zwei Borddurchlässen herumgedocktort. Der einzige Test, ob ich sauber gearbeitet habe, ist die Wasserung der Illub. Wenn etwas schief geht hängt sie zwar noch am Haken, aber erneutes Kranen wird erneut berechnet.
Um 10:00h fährt die Zugmaschine vor und bringt uns zum Kran. Die Illub schaukelt schon fast wie im Wasser. Der Fahrer meint zu mir: „Jetzt musst Du nur noch Glück haben das sie schwimmt. Aber es wird schon gut gehen: Normalerweise bist Du ja das schlechteste Schiff am Platz aber heute kranen wir ein noch gammeliges Boot!“
Ich glaube er wollte ein Witz machen und eigentlich ein Kompliment aber ich beschließe lautstark nicht weiter zuzuhören!
Zack Zack und das Schiff ist im Wasser! Kay ist so geübt, das mir kaum Zeit bleibt mich zu fragen ob alles gut geht. Mit etwas weichen Knien mache ich sie fest und springe an Bord. Kein Wasser! Ich bin erleichtert. Auch der Motor springt nach kurzen Versuchen erstaunlich gut an. Ich hatte verbotener Weise am Platz schon probiert ob er läuft und sich die elende Reparatur des Froststopfens auch lohnen kann. Trotzdem bin ich erleichtern, dass alles tuckert und ruckelt und spuckt wie gewohnt (Bootsmotoren spucken anders als Autos ihr Kühlwasser mit den Abgasen aus dem Auspuff aus).

Bevor wir den Mast stellen, machen wir eine Testfahrt in den Stadthafen von Rendsburg. Das sind ca 3sm, also 45min Fahrt. Illub will dann aber doch nicht so richtig. Obwohl der Motor inzwischen seit einer halben Stunde im Standgas läuft und warm sein sollte will er nicht auf Touren kommen. Immer wenn ich mehr gas gebe passiert nichts, außer bei Vollgas: da säuft die Maschine ab. Wir haben keinen ind und dümpeln alleine im Hafen, so habe ich genug Zeit die alte Maschine behutsam an ihren Job gewöhnen. Den macht sie dann auch und die Illub fährt ruhig bis nach Rendsburg und zurück.
Unterwegs finden wir sogar eine schöne stelle um den Mast zu stellen und werden nach getaner Arbeit vom Wetter sogar noch zu einer kleinen Mittagspause mit Kaffe und Kuchen verdonnert. Plötzlich bricht sich das zwei drei Stunden schwelende Wetter in sindflutartigen Regengüssen Bahn. Uns ist das recht. Ich freu mich wie ein Keks und genieße es auf dem Wasser zu sein. Das Schiff schwimmt und fährt, der Mast steht und es kann endlich los gehen. Den Mast zu stellen ist für Carsten und mich ja schon Routine, schließlich hat er mir letztes Jahr schon einmal dabei geholfen – vielen Dank!
Jetzt aber schnell zurück und Nahrung bunkern. Der Tag vergeht schnell und wer weiß wie lange die Läden auf dem Dorf offen sind. Außerdem kommen Max und Dominik gegen 21:00h an. Ursprünglich sollten die beiden früher eintreffen, so dass ich den Plan hatte zusammen in den Supermarkt zu gehen und mit dem Taxi zum Schiff zu fahren. So können wir alles mir Carstens Golf erledigen, müssen aber zweimal Fahren.
„Hier ist der Weinkeller und dass Wasser, hier die restlichen Getränke und das Bier, das ist die Speisekammer für Konserven, das der Bunkerplatz für Nervennahrung. Hier kommen wichtige Dokumente und Elektronics hin und da sind die Töpfe …“ Ich finde es herrlich das Schiff ausgerüstet und beladen vorzustellen und meine Gäste sind glaube ich auch ganz angetan. Trotzdem Kochen und Essen wir ein letztes mal im Gebäude der Marina, das Platzangebot und fließen warm Wasser überzeugen.


Das letzte Schiff verlässt den Platz - Endlich!






Probefahrt nach Rendsburg mit Carsten über den NOK

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