Samstag, 27. Juni 2015

Tag 6: Jetzt aber richtig

Die Nacht war aufregend! Der Ankerplatz war der selbe aber das Wetter war anders. Es waren sicherlich 5Bf also irgendwas zwischen 30 und 40 km/h Windgeschwindigkeit. Dasitzt zwar nicht übertrieben und ich lag sehr geschützt aber diesmal zerrte die Illub ganz schön an meinem kleinen Anker mit der kurzen Kette. Wieder einmal bewies der Anker dass, er trotz seinem geringen Kampfgewicht von ca. 10 Kg, hält was er verspricht zu halten - nämlich die Illub und mich.

Ich schwanke zuerst ob ich bei dem Wind überhaupt losfahren soll. Über das Segeln mache ich mir keine Sorgen aber was wenn der Motor wieder Zicken macht und ich vom Wind getrieben werde wohin er will? Es gibt immerhin als erstes die Schleuse vom Markermeer ins IJsselmeer zu durchfahren und mindestens ein Anlegemanöver später im Hafen. Beides Aktionen, für die ich den Motor wirklich brauche, erst recht wenn Wind ist. Ich entscheide mich zu einer Testfahrt im Markermeer. Hier weiß ich wo ich Ankern kann und habe den Bootsladen und kompetente, wenn auch gestresste und unwillige, aber dennoch Hilfe auf die ich zurückgreifen kann. 
Was soll ich sagen?!? Der Motor läuft, Segeln mit Wind ist besser als Segeln ohne Wind und nach einer Stunde Probefahrt schleuse ich aus ins Ijjselmeer. 

In der Schleuse hätte ich beinahe mein Schiff kaputt und mich ganz schön nass gemacht. Als ich einfahre ins Schleusenbecken stoppe ich nicht ganz auf, vergesse eine Leine klar zu legen und kann nur im letzten Moment den Poller erwischen. Hätte das nicht geklappt wäre die Illub gegen die, noch geschlossene Autobrücke, gefahren und hätte wohlmöglich einen Mastbruch davon getragen. So finde ich mich aber zwischen Illub, Kaimauer und über dem Wasser hängend wieder und kann mich nur einigem akrobatischen Geschick und ein paar Kratzern an Hand und Beinen an Land begeben. Der Schleusenwärter auf dem Balkon schaut mich nur an, schnackt seine Zigarette weg, schüttelt den Kopf und geht rein um mir die Brücke zu öffnen.
Ich bin im IJsselmeer.

Dort fahre ich mit 1. Reff im Großsegel und Fok (die Vorsegel von klein nach groß: Sturmfok, Fok, Genoa). Es ist wunderbares segeln und ich fahre mit herrlichsten Bedingung in Urk ein. Urk soll der letzte mir bekannte Hafen werden, wobei der im Sommer ganz anders aussieht und brechend voll ist als im März. Die Platzsuche, das Einparken, dann das Umparken und am nächsten Morgen das Ausparken gelingen dafür ausnahmsweise tadellos! (Ich darf hoffentlich auch mal erwähnen dass ich nicht nur Quatsch mit meinem Boot mache, wenn es um Hafenmanöver und Schleusen geht ;-)

 Die Illub nach Windstärke 5

Ich muss meine Sachen wohl noch besser verstauen

Meine 'Nachbarn' in Urk 

Der Liegeplatz in Urk

 

Urk

Abendstimmung in Urk


Gute Nacht in der WSVZ WaterSportVereiniginZuiderzee 

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