Ich laufe früh aus.
Es ist nebelig und eine eigenartige Stimmung auf dem Wasser. Die See
ist ruhig und es weht ein leichter Wind aus Nord. Ich kann den
Autopiloten sehr gut einsetzen und koche mir ein zweites Frühstück;
Eier, Speck und Bratkartoffeln. Langsam wird die Sicht besser und der
Tag immer wärmer. Der Wind bleibt unverändert wenig. Mir ist das
ganz recht. Ich lasse den Autopiloten sein Ding machen und spanne
meine Hängematte auf dem Vorschiff auf. Dort verbringe ich die ganze
Fahrt im Schatten der Genoa und lese. Ein paar mal halte ich nach Quallen
Ausschau und wenn das Wasser einigermaßen frei ist nehme ich ein
Bad. Das heißt ich springe vom Bug ins Wasser und steige am Heck
wieder zu. Solche Aktionen sind natürlich nur bei Flaute erlaubt, zu
leicht könnte ich sonst mein Schiffchen verpassen und wäre in
großen Schwierigkeiten so weit draußen in der Ostsee.
Es tut gut wieder weiter zu Fahren. Wenn ich zu lange in einem Hafen bin bekomme ich immer schlechte Laune. Dann fällt mir auf wie sehr ich meine Freundin Sarah, mein zu Hause in Köln und meine Freunde vermisse. Sogar die Arbeit vermisse ich ein bisschen!
Sarah sagt immer das sei ein gutes Zeichen. Ich will das auch so sehen aber noch bin ich unter Wegs, noch kann ich unbekannten Zielen entgegensteuern und will es auch tun. Immerhin hat es einige Kraft und Organisation gekostet, dass ich soooo lange fahren darf!
Insgesamt bin ich mal wieder 10 Stunden auf dem Wasser. Der Wind schläft immer wieder ein und ich komme nur im Schneckentempo voran. Mir macht das nichts und segel tapfer weiter während andere Boote längst die Maschinen angeschmissen haben. Was mich allerdings ärgert ist, dass es auf den letzten 2 Seemeilen doch noch Aufbriest. Gerade als ich mich und die Illub klar gemacht habe um im Hafen fest zu machen. 5 Minuten zu früh!
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