Konstanter Wind aus
Süd-Ost. Wir sind schlau und Segeln wenn Wind ist.
Der Wecker klingelt
leider viel zu früh, aber die Gezeiten warten nicht. Um 5:40h laufen
wir aus. Es ist ein herrlicher Morgen für den sich das Aufstehen
lohnt. Die Sonne ist gerade ganz in Sicht gekommen, alles ist rot,
kühl, leise und frisch. Wir tuckern gemütlich in die Elbmündung.
Nach kurzer Zeit stellen wir den Motor ab und lassen uns von der
Strömung in Richtung Meer ziehen. Die Geoa is noch eher dekorativ
denn nützlich. Das soll sich aber noch ändern.
Als die Sonne an
Kraft gewinnt, lässt sich auch der Wind sich nicht lumpen und frischt
deutlich auf. Bis zum Mittag haben wir schönen Rückenwind und
segeln herrlich entspannt dahin. Dann müssen wir nach Osten
'abbiegen'. Ab jetzt fahren wir schräg gegen den Wind und müssen
die letzten 15sm im Zick-Zack kreuzen. Das Wasser ist flach, die
Strömung steht gegen den Wind und wir werden nicht mehr von den
Wellen geschoben, sondern pflügen uns gegen an. Ich glaube Christian
hat sich einen Moment lang erschrocken. Das Land ist weit weg, das
Schiff legt sich so weit auf die Seite, das das Deck ins Wasser eintaucht und
der Rupf knallt in die Wellen. Aber es dauert nicht lange und die
Stimmung ist wieder entspannter an Bord. Ich fahre noch eine kleine
Weile weiter und ringe mich dazu durch das Großsegel zu reffen, also
kleiner zu 'knoten'. Das ist eigentlich ein ganz normaler Vorgang der normalerweise oft und reibungslos statt findet. Mein Problem ist aber mein Reffsystem.
Ich habe es im März abgebaut und jetzt weiß ich nicht wie es wieder
zusammengesetzt wird. Es ist eine Eigenbau Konstruktion des Vorbesitzers
und ich komme noch nicht so ganz dahinter wie er sich das gedacht
hat. Das Prinzip ist einfach: Vorne und Hinten wird das Großsegel durch eine Öse heruntergebunden, so dass es nicht ganz hochgezogen werden kann und somit eine kleinere Fläche hat - Kinderspiel! Auf See und mit viel Wind und Wellen leider nicht mehr. Wenn ich im Hafen ein Reff einbinde, was ich bei der Salty-Dog
Tour gemacht hatte, funktioniert das super. Da habe ich aber ein
ruhiges Schiff und keinen Wind.
Ich will das jetzt also
mit Christian ausprobieren, zumal es auch notwendig ist. Es wird den Segelkomfort verbessern und
uns nicht spürbar verlangsamen. Leider rächt sich jetzt, dass ich
das Thema noch nicht von meiner ToDo Liste streichen durfte. Ich
tüddel wechselweise am Mast und hinten an der Baumnock, während Christian
das Schiff versucht im Wind zu halten. Alles in allem fahren wir zwei
Vollkreise und packen das Großsegel dann ganz weg weil es hinten und vorne
nicht klappen will. Mist! Dann fahren wir eben nur mit dem Vorsegel!
Es zeigt sich das das vollkommen ausreichend ist und wir zügig und
mit einer viel ruhigeren Illub voran kommen. Zeit für Blödsinn und
so singen wir dichten ein Lied und reden allerhand Quatsch – good
times.
Gegen 15:00h machen
wir in Büsum fest. Inzwischen ist es so heiß dass wir ins
Hafenbecken springen und danach erstmal im Schatten faulenzen. Auf
dem Weg zum Bahnhof schlendern wir noch ein wenig durch die Stadt, Christian spendiert ein Eis und
dann marschiere ich alleine zurück auf meine Illub zurück.
Ein schöner Besuch
geht zu Ende.
Die Fahrt geht noch
weiter.
...übrigens einer meiner längsten Touren, die Christian da mit mir gefahren ist!
Morgenstimmung
Leichtmatrose Christian konzentriert am Tonnen Erspähen
Der Hafen von Otterndorf
Büsum
Hafenrundfahrt...
Anlegeplatz ausgucken.
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