Die „Sturmnacht“
ist vorüber. Ich habe fast nichts gemerkt obwohl wenige 100 Meter
weiter 90Km/h Windgeschwindigkeit gemessen wurden. Ich habe Glück
gehabt genau jetzt in genau diesen Hafen mit den vielen Bäumen zu
kommen.
- 35 Tage unter Wegs
- Niederlande binnnen 155sm
- Westfriesische Inseln 142sm
- Ostfriesische Inseln 157sm
- jede Menge Abenteuer erlebt, technische Hürden genommen und interessante Leute kenne gelernt.
In diesem Licht muss
ich meinen Ursprungsgedanken, „Die Illub fährt nach Stockholm,
mindestens aber nach Schweden“ überdenken. Klar wäre das noch
möglich. Eine sportliche Atitüde an den Tag gelegt, regenfeste
Anziehsachen und los! Aber das entspricht mir nicht. Ich möchte
weiter in den Tag hinein und mit dem Wind segeln. Das bedeutet das
Stockholm außerhalb meiner Reichweite liegt... egal!
In den nächsten
Tagen stehen arbeiten am Boot an, wobei das wichtigste wohl mein
Ruder ist. Ich bin mir inzwischen sicher, dass die Nullstellung des
Ruderblattes nichts mehr mit der Nullstellung der Pinne gemein hat.
Das hat zur Folge das mein Autopilot nicht mehr funktioniert. Blöd
aber nicht tragisch. Tragisch ist wohl das ich mir nicht mehr sicher
sein kann wie stabil das Ganze noch ist. Bevor es weiter geht muss
ich das irgendwie herausbekommen und bessten Falls reparieren.
Niederlande Binnengewässer
Westfriesische Inseln
Ostfriesische Inseln
Naja, jetzt bin ich
erstmal mit Beckie verabredet um zum Gottesdienst zu gehen.
Heinz-Werner ist Pfarrer und so dass der sonntägliche Kirchgang
beinahe wie ein Familienausflug ist. Einer der Musiker ist
ausgefallen, so dass ich die Cajon übernehme. Heinz-Werner spielt
Gitarre und Corrie das Klavier. Ich kenne mich zwar nicht aus mit den
hiesigen Liedern aber Corrie stimmt die Gemeinde und mich mit ihren
Vorspielen immer souverän ein, so dass Tempo und Auffassung schnell
klar sind.
Hauptteil der
Predigt war die Ermutigung und Aufforderung beharrlich und ausdauernd
(im Beten) zu sein. Ich, der ich undefiniert spirituell und
tendentiell eher atheistisch eingestellt bin, nehme mir einfach die
Freiheit die für mich relevanten Teile zu beachten und den Rest zu
überhören. Beharrlichkeit also. Die Illub und diese Reise habe ich
tatsächlich nur durch Beharrlichkeit ermöglichen können. 2012 habe
ich ganz konkret angefangen darauf hin zu Arbeiten. Es war bei weitem
nicht klar ob ich es wirklich realisieren könnte oder nicht.
Finanzen und (freie)Zeit sind die beiden Kardinalressourcen, von
denen glaube ich jeder Mensch gern mehr hätte. Aber auch das
passende Boot zu finden brauchte Zeit und die zufällig passende
Gelegenheit. Ich habe mich jedoch ausdauernd damit beschäftigt,
gelesen, mich mit Bootseignern getroffen, immer wieder Geld ins
Sparschwein gestopft, Sarah und mein Umfeld damit genervt und dann
bin ich einfach losgefahren und habe mich vor Ort in den Häfen
umgesehen. Was ich sagen will ist: Alles ist möglich! Man muss sich
beharrlich und ausdauernd auf den Weg machen und es tun. Meine
Freundin Lea (Rizing
Tunes
https://www.youtube.com/channel/UCRpHPsLJF2QVeTHc3aiWfXQ)
lebt unter dem Motto „Live your dreams“ Klingt vielleicht
kitschig, ist aber wichtig. Man muss es einfach machen!
Also alle die einen
Traum und unerfüllte Wünsche haben:
Ein
Herz gefasst und die Sache (beharrlich) angepackt!
Gerade aus der
Kirche kommend möchte ich mich an dieser Stelle einmal bei allen
Lesern und Kommentatoren meiner Reiseberichte Bedanken. Ursprünglich
habe ich angefangen für eine Handvoll Leute zu Bloggen und habe mir
dabei nicht viel Gedacht. Inzwischen werde ich fast schon nervös
beim Schreiben, wenn ich mir anschaue wie viele Leute diese Berichte
verfolgen!
Vielen Dank für Euer Interesse und die vielen Kommentare
und Mails.
Das motiviert zum Weitermachen.
Schweden wird auch noch da sein fuer ein anderen Toern :) Schoen dass du die Zeit so geniesst!!!! Und wunderbar dass der Sturm an dir vorbei gezogen ist :)
AntwortenLöschen:)) s.mail
AntwortenLöschenHey, genau, die Ostsee läuft nicht weg und soll auch mit zwei Booten wunderbar zu befahren sein. "Ba Schana habaa Biruschalajim" (so jetzt im übertragenen Sinne). Genieß das langsame Reisen, Du musst nirgendwo hin und gesegelt wird, wenn Wind ist. Wenn ich Dir einen Platz im Hafen von Sneek besorgen soll, sag Bescheid
AntwortenLöschenLiebe Grüße
Christoph
PS: Ute lernt gerade segeln auf den friesischen Seen