Samstag 20. August
Mal sehen wie weit
wir kommenden
Um 9:00h laufen wir
aus. Etwas später als alle Regatterschiffe. So vermeiden wir das
Gedränge am Start und haben gleichzeitig einen herrlichen Anblick
wir das Feld vor uns die großen bunten Spinnaker hisst und vor uns
her fährt. Dann machen wir den Schwenk nach Westen und fahren
gemütlich dem gut 30sm entfernten Warnemünde entgegen.
Um 11:30h ist
Flaute. Nichts geht mehr. Wir lassen uns nicht aus der Ruhe bringen.
Ich finde die Zeit günstig unter das Schiff zu Tauchen und nach
meinem Propeller und dem neuen Bolzen zu schauen – alles super!
Endlich ist das Thema erledigt!!! Als besondere Belohnung zeigen sich
noch zwei Schweinswale, die sich bestimmt eine halbe Stunde in
unserer Nähe aufhalten. Langsam packt mich meine Verantwortung als
Skipper und ich starte den Motor – wir müssen ja irgendwo
ankommen! Nach etwas mehr als einer Stunde Motoren frischt der Wind
aber wieder auf und wir können weiter segeln. Um Warnemünde zu
erreichen sind wir aber dennoch viel zu langsam. Zum Glück gibt es
auf halber Strecke den Nothafen Darßer Ort. Der soll, außer in
Notfällen, eigentlich nicht angelaufen werden aber bevor ich in der
Nacht in wirkliche Not gerate ist das eine gerechtfertigte
Notfall-Vermeidungsmaßnahme. Die Küstenwache und Polizei sehen
unsere Not allerdings gelassen, kassieren moderate 13€ Liegegeld
und die Sache ist erledigt.
Der Urlaubsstrand
Prerow liegt nur 1,4km entfernt und Papa will sich den Campingplatz
unbedingt ansehen. Mir ist das überhaupt kein Begriff aber „im
Osten“ war das seiner Zeit wohl DIE Urlaubsdestination. Zurecht wie
ich später sehe. Der Campingplatz liegt wirklich übertrieben schön
in den Dünen und dem Angrenzenden Wald. Rundherum ist
Naturschutzgebiet. In der Gangart meines alten Herrn ist es durchaus
üblich einen Einkehrschwung zu halten, die lokale Gastronomie zu
probieren und die Atmosphäre auf sich wirken zu lassen. In so fern
bin ich nicht überrascht, das er vorschlägt etwas zu Essen. Während
wir Essen hören wir wie eine Band Soundcheck macht und ich glaube
Papa findet es wenig überraschend, dass ich die Band probehören und
deren Atmosphäre mal auf mich wirken lassen will. So kommt eins zum
anderen. Die Band kann zwar nicht recht überzeugen, die Lokation
mitten im Wald aber schon. Diverse Begegnungen mit dortigen Urlaubern
und Angestellten, lassen den Aben immer länger, lustiger und
interessanter werden. Ich erlebe zum Beispiel meinen ersten
„Ossi-Wessi-Rassismus“. Ein paar Halbstarke wollen mich
provozieren und suchen Streit. Ich bin froh, dass es am Ende des
Abends aber keinen gegeben hat, es ist vielmehr Ausgangspunkt für
eine Interessante philosophische Diskussion zwischen meinem Vater und
mir geworden. Klar das der Abend erst in den Morgendstunden zu Ende
gegangen ist.
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