Mittwoch 24. August
Leichte Winde und
rasante Fahrt
Um 8:00h laufen wir
aus. Entgegen der Wettervorhersage haben wir Glück und der Wind
kommt aus Süd. Wir pflügen mit sagenhaften 5 Knoten durch
spiegelglattes Wasser. Der Wind ist leicht aber durch die ruhige See
kommen wir blendend voran. Anke fühlt sich pudelwohl und genießt
die Morgensonne bei ruhiger und schneller Fahrt. Leider ist nach 3
Stunden alles vorbei und es herrscht „Superflaute“. Nichts,
wirklich nichts regt sich. Wir gehen schwimmen. Ja, ja – einer
bleibt immer an Bord und alle wissen wie die Maschine angeworfen
wird! Aus Schwimmen wird Deck schrubben mit guter Musik. Gestern
hatten wir nur Zeit (und Lust) das Interieur der Illub zu reinigen,
an Deck wird jetzt mit Eimern und Schrubber alles blitze blank
poliert und der Kapitän macht auch mit – alles Andere wäre viel
zu heiß gewesen. Praktisch dass der Wind wieder auffrischt und wir
bis 15:30h schön segeln können. Um 16:00h sind wir dann fest im
Hafen vom Timmendorfer Strand auf Poel. Wir mussten erst lernen das
das nicht DAS Timmendorfer Strand ist, von dem immer gesprochen wird.
Der Strand ist groß, Sandig, das Wasser klar, es gab eine Hüpfburg
und Animation und massenhaft Leute. Der Hafen hingegen ist
beschaulich und einer der schönsten Übernachtungen dieser Reise.
Besonders die Abendsonne und der Sonnenuntergang werden durch die
Lage besonders inszeniert aber auch die Atmosphäre ist super.
Unser Nachbar Piet
von der Sturmvogel ist selber ein ganz schöner Vogel. Erst schautzt
er uns an „Finger Weg“ als ich uns an einer Klampe an seinem Boot
beim Festmachen festhalten will, dann zeigt sich aber, dass er
supernett und einfach nur ein wenig kauzig ist. Wir laden ihn ein
einen Anleger mit uns zu trinken und er ist begeistert. Wir hatten
ihn in seiner Siesta unterbrochen, was den Effekt hatte das er sein
Telefon gesehen und einen wichtigen Anruf entgegen nehmen konnte. Wir
Quatschen und am Ende bringt er uns sogar ein paar geräucherte
Garnelen vom Kutter mit als Dankeschön. Danach herrscht ein gutes
Nachbarschaftsklima.
Abends dann spricht
mich Frank an. Ein Schweizer, der seine Albin Vega vom Bodensee sei
Mai in der Ostsee gefahren ist. Seine Frau Ruth und er haben das
Schiff auf dem Trailer hier hoch gebracht und sind seit dem in
Dänemark, Norwegen und Schweden gewesen. Wir fachsimpeln über die
Boote und begucken was jeweils anders ist. Franks Vega ist schon seit
6 Jahren in seinem Besitz und mit schweizerischer Gründlichkeit und
Liebe zur Präzision und Detail renoviert worden. Ich staune nicht
schlecht und nehme ein paar gute Ideen für die Illub mit. Eine Sache
ist jedoch komisch: Franks Vega hat die Baunummer 1179 und kommt
angeblich aus dem Jahr 1971. Die Illub hat die Baunummer 1015, ist
also 164 Schiffe früher gebaut worden, soll aber aus dem Jahr 1972
stammen. Da stimmt doch was nicht! Wir tauschen Adressen aus und
wollen der Sache auf den Grund gehen.
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