Dienstag 02. August
Frisch geschmiert im
Flauten-Test
Ich werde wach. Es
ist früh. Sonne scheint. Die Crew schläft. Ich dreh mich noch
einmal um und kuschel mich an Sarah. Was sonst ein sicheres Mittel
ist um noch eine halbe Stunde zu schlafen wirkt heute nicht. Ich bin
aufgeregt. Haben wir Gestern alles richtig gemacht? Am Ende, vor
allem als wir die Position bzw. die Länge der Asse bestimmt haben,
waren wir schon ziemlich ausgepowert und müde. Besser wir gucken
heute noch einmal alles nach. Ich bin davon überzeugt, dass das
zuvor nämlich das Problem war. Ich hatte an Land die Asse zu kurz
eingebaut, so dass beim Anziehen der Propellerschraube Zugkräfte bei
Vorausfahrt entstanden sind, die über die Zeit die Schrauben gelöst
und den Propeller „abgeschraubt“ haben. Mir ist zwar ein Rätsel
wie das genau passieren konnte, denn eins der Gewinde ist wie bei
Gasflaschen ein Linksgewinde (was sich fester und fester anziehen
müsste), aber ich bin trotzdem der Meinung das das die Ursache war.
Erneutes Tauchen und Testen und bewegen von Über- und Unterwasser
überzeugen mich schließlich und ich erkläre die Reparatur für
erfolgreich. Die Einstellung des Getriebes ist letztendlich auch
besser als sie vorher war (meine ich).
Um 14:00h ist
endlich alles geschafft. Sarah geht es auch schon deutlich besser und
nach einem Mittagssnack legen wir um 15:15h von Kopenhagen Süd ab!
Um 16:30h erreichen
wir offenes Wasser. Ich gebe zu ich habe mich bis dato nicht getraut
länger als einen kurzen Test Vollgas zu geben und so sind wir mit
halber Kraft voraus in die Køge Bucht gefahren wo wir endlich Segel
setzen und den Motor zum schweigen bringen können. Immerhin sind wir
ein Segelboot und dafür hat sich die Maschine ganz schön
aufgespielt und wichtig gemacht!
Wir gehen stündlich
Ruderwache und genießen die Fahrt nach Dragør am Westufer der
Öresund-Brücke. Das Wetter zeigt sich inzwischen sonnig und warm.
Ein perfekter Sommernachmittag, nur ohne Wind, so dass wir bis 19:30h
in der Flaute umherdümpeln und kaum Fahrt machen. Uns stört das
wenig. Wir genießen den Erfolg doch noch weggekommen zu sein und die
Atmosphäre auf dem Wasser. Es gibt als Highlight ein Bad in der
Ostsee und danach frische Ananas und bilgen-kalten Champagner. Um
19:30h schmeißen wir die frisch überholte Maschine an, freuen uns
über den guten Sound und das Fehlen böser Überraschungen und
motoren die letzen 3-4 Meilen in den Hafen. Zu meiner großen Freude
klappt auch das Anlegemanöver wie am Schnürchen. Ein großartiger
Tag.
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