Montag, 10. April 2017

Windegsteuerter Ostertörn Teil 2

Es ist Zeit für Carsten den Heimweg anzutreten und ich bringen ihn zum Bahnhof nach Schwerin. Die Stadt gefällt mir gut und ich gehe der Konfrontation mit der Windfahne noch ein wenig aus dem Weg und schaue mir das schöne Städchen an.



Zurück an Bord lese ich nochmals in der Anleitung, suche mir ein größeres Gegengewicht für die Windfahne und nehme noch Anpassungen an der Leinenführung vor um die Reibung minimal zu halten.
Das Problem war ja, dass nur Extrempositionen und Extremkurse gefahren werden konnten. Im Prinzip hat alles funktioniert. Die Windfahne, also dasjenige was den Winkel des Schiffes zur Windrichtung 'fühlt' war nicht gut balanciert. Um das zu verbessern habe ich ein schwereres Gegengewicht (Flintstein) mit Klebeband befestigt und die Fahne nach Hinten gekippt.
Zum Anderen stimmt die Übertragung zwischen Windfahne und Pendelruder nicht. Das "Getriebe" ist also falsch eingestellt - Verhältnis 4:1 anstatt 1:2!

Nachdem ich das herausgefunden und verändert habe ist eigentlich wieder Zeit für eine Testfahrt. Leider habe ich mir selber ein Bein gestellt und parallel noch andere Projekte angefangen, so dass die Illub gar nicht auslaufen kann. Am wichtigsten war mir die Kühlwasserpumpe, die immer ein wenig Wasser leckt. Dadurch entsteht mit dem minimalen Ölverlust aus dem Wendegetriebe eine ekelhafte und giftige Plörre in der Bilge, die immer ein Entsorgungsproblem darstellt. Es gibt nämlich wenige Häfen, die so einen Giftmüll annehmen. Oft wird man zur Schafdstoffsammelstelle geschickt, die nicht selten viele Kilometer weit vom Hafen entfernt ist. Das ist auf großer Fahrt natürlich ein Problem... Jetzt ist die Pumpe endlich dicht und den Tropfen Getriebe Öl pro Tag fange ich mit einer Socke voll Katrenstreu auf. Die muss dann hoffentlich nur ein oder zweimal in der Saison entsorgt werden.

Hier eine kleine Übersicht über die laufenden Reparaturen und Verbesserungen:
- Genoa genäht (hatte einen Riss)
- Kühlwasserpumpe ausgebaut und abgedichtet (zwei Versuche: Quicksteel und Epoxid Harz, letzteres hält jetzt auch dicht)
- Bilge und Backskisten gereinigt
- Altöl und Bilgenwasser entsorgt
- Kuchenbude genäht

 Abgewinkelte Windfahne, so dass sie stabiler steht.

 Quicksteel. Eigentlich super. Stahl als Paste, luftgetrocknet und anschließend auf 1600 Grad erhitzt (Bunsenbrenner) soll es sehr stabil sein. Leider ist und bleibt es wasserlöslich, so dass es für meine Kühlwasserpumpe total ungeeignet war und nur 10min dicht gehalten hat.
Epoxid Harz hingegen hält und ist mein neuer Lieblingswerkstoff :-) 

Das Chaos auf der Baustelle, auch ein Grund warum sich die Testfahrt verzögert.

Alte Wohnwagenvorzelte, günstig bei Ebay geschossen, liefern das Material für die Kuchenbude.

Es regnet, deshalb ziehe ich mich in die Halle zurück und baue meine Segelmacherwerkstatt dort auf. 

  22 Meter Nähte mit der Hand! Meine Finger tun trotz Segelmacherhandschuh am Ende ziemlich weh. Dafür passt die Kuchenbude gut, hält dicht und erweitert den trockenen Lebensraum auf der Illub enorm. Besonders wichtig wenn wir ab morgen zu viert sind. Denn der Wetterbericht verheißt uns unbeständiges und nasses Wetter.




 Teile der Windsteueranlage mit dem Rest Epoxy von der Wasserpumpe behandelt. Diese steht hinten links auf dem Tisch und hat noch die Schablone aus Klebeband um das marmeladenartige Expoxidharz in Form zu halten.


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