Hochzeitswochenende
28.07 – 31.07
Es ist 21:45h als
ich den Kopenhagener Hbf erreiche. Innerlich schon ein wenig
angespannt mit der Befürchtung zu spät zu kommen. Aber es klappt.
Ich finde mich zwischen einer Horde italienischer Interrail-Kids
wieder. Ich wusste gar nicht, dass das noch angesagt ist! Mir ist es
im Grunde egal ich schreibe ein wenig für Euch, meine liebe
Leserschaft, und gehe dann mit Ohrstöpseln und Schlafmaske zum
Sitz-Schlafen über. Das klappt auch erstaunlich gut, so dass mich
der deutsche Schaffner, nachdem die dänische Crew den Zug verlassen
hat, sehr unsanft aus dem Schlaf rütteln muss. Und das nur um mein
Ticket erneut zu Checken! Was die sich wohl denken?!? So weit ich
weiß gab es bisher keine Gelegenheit zuzusteigen oder den Zug zu
verlassen. Naja, 30min vor Fahrplan erreichen wir Hamburg, von dort
fahre ich nach Bremen, Oldenburg, Sande und schließlich Jever.
Geschafft! Endlich
sehe ich Sarah wieder und wir begeben uns in den Hochzeitstrubel
ihrer Familie. Jonnys Trauung ist in 2,5 Stunden in Schillig am
Strand. Aber das ist eine eigene Geschichte für sich. Es sei gesagt,
das alle glücklich, voller Freudentränen und mit einem Lachen
diesem Event beiwohnten.
Sonntag früh steht
für uns die Rückreise nach Kopenhagen an. Sarah wird die nächsten
zwei Wochen mitfahren können und ich bin endlich wieder komplett.
Ich freue mich total darauf mit Ihr im eingespielten Team Manöver zu
fahren und die Gemütlichkeit des Schiffes auszukosten. Ich hatte
Tags zuvor vergeblich versucht eine Fähre von Deutschland direkt
nach Kopenhagen zu finden und musste feststellen, dass das ohne eine
Kreuzfahrt zu Buchen nicht möglich ist. So ergibt es sich aber, dass
wir unsere neue Crew schon in Puttgarden auf Fehmarn treffen können.
Mein Cousin Anselm ist mit seiner Freundin Marleen aus Berlin mit uns
verabredet.
Eigentlich hätte
der Zug von Berlin nach Kopenhagen durchfahren sollen. Sarah und ich
wären dann einfach zugestiegen bevor der Zug auf die Fähre fährt,
doch eine Technische Panne macht es unmöglich an diesem Tag. Als wir
zu Fuß auf die Fähre laufen erkennen wir jede Menge Öl im
Hafenbecken und Feuerwehrleute, die mit schwimmenden Kissen den
Ölteppich versuchen einzudämmen. Wir wollen uns die Laune von der
Ölpest aber nicht verderben lassen und ich denke im Stillen an meine
Bilge, die sich ständig mit Wasser füllt, das Getriebe welches auch
ein wenig Öl hinein leckt und die damit verbundene
Entsorgungsproblematik...
An Bord der Fähre
machen wir es uns für die 30 minütige Überfahrt gemütlich. Anselm
und Marleen haben am Vorabend Gemüse und Köfte gebraten und wir
haben noch ein paar Brote die wir zu einer herrlichen Vesper
kombinieren. In Rødby wartet dann ein deutscher ICE auf uns, der
eigentlich auf der vorherigen Fähre hätte weiter fahren sollen. Wir
haben Glück und ergattern ein vierer Separé in der ersten Klasse.
Durch die Panne mit der Fähre sind alle Reservierungen und die
gesamte Zugordnung hinfällig geworden, so dass wir kein Problem mit
unserem selbst kreierten Upgrade haben. Ich entdecke Seegebiete durch
die ich eine Woche zuvor mit Max und Dominik schon gefahren bin.
Leider währt unsere Gemütlichkeit nicht lang nach einem kurzen
außerplanmäßigen Stop im Wald und anschließender ungewollter
Rückwärtsfahrt des Zuges erklingt eine sehr genervte Durchsage der
dänischen Zugbegleitung: „This train is completly out of order.
I'm sorry! You can reach Kopenhagen with the lokal train from the
next station. I don't know if we will reach it in time.“ Den
Anschlußzug haben wir bekommen und nach etwas beengter einstündiger
Weiterfahrt erreichen wir endlich Kopenhagen Hauptbahnhof mit 90min.
Verspätung. Ein Ankunftsbier und eine kurze Orientierungsphase und
wir sitzen im Bus zum Südhafen. Wir fahren mit einer anderen,
langsameren Linie als die, die ich mir gemerkt habe. Das hat den
Vorteil das wir unterwegs noch einen Supermarkt für uns ausfindig
machen können. So endet der Abend, nach Einweisung in die „Kajüten“
mit Pasta, Gemüse und Rotwein.
Erste Etappe des Sommers
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