Freitag 22. Juli
Ich schlafe nicht
besonders lange. Wird alles Dicht halten? Immerhin habe ich an zwei
Borddurchlässen herumgedocktort. Der einzige Test, ob ich sauber
gearbeitet habe, ist die Wasserung der Illub. Wenn etwas schief geht
hängt sie zwar noch am Haken, aber erneutes Kranen wird erneut
berechnet.
Um 10:00h fährt die
Zugmaschine vor und bringt uns zum Kran. Die Illub schaukelt schon
fast wie im Wasser. Der Fahrer meint zu mir: „Jetzt musst Du nur
noch Glück haben das sie schwimmt. Aber es wird schon gut gehen:
Normalerweise bist Du ja das schlechteste Schiff am Platz aber heute
kranen wir ein noch gammeliges Boot!“
Ich glaube er wollte
ein Witz machen und eigentlich ein Kompliment aber ich beschließe
lautstark nicht weiter zuzuhören!
Zack Zack und das
Schiff ist im Wasser! Kay ist so geübt, das mir kaum Zeit bleibt
mich zu fragen ob alles gut geht. Mit etwas weichen Knien mache ich
sie fest und springe an Bord. Kein Wasser! Ich bin erleichtert. Auch
der Motor springt nach kurzen Versuchen erstaunlich gut an. Ich hatte
verbotener Weise am Platz schon probiert ob er läuft und sich die
elende Reparatur des Froststopfens auch lohnen kann. Trotzdem bin ich
erleichtern, dass alles tuckert und ruckelt und spuckt wie gewohnt
(Bootsmotoren spucken anders als Autos ihr Kühlwasser mit den
Abgasen aus dem Auspuff aus).
Bevor wir den Mast
stellen, machen wir eine Testfahrt in den Stadthafen von Rendsburg.
Das sind ca 3sm, also 45min Fahrt. Illub will dann aber doch nicht so
richtig. Obwohl der Motor inzwischen seit einer halben Stunde im
Standgas läuft und warm sein sollte will er nicht auf Touren kommen.
Immer wenn ich mehr gas gebe passiert nichts, außer bei Vollgas: da
säuft die Maschine ab. Wir haben keinen ind und dümpeln alleine im
Hafen, so habe ich genug Zeit die alte Maschine behutsam an ihren Job
gewöhnen. Den macht sie dann auch und die Illub fährt ruhig bis
nach Rendsburg und zurück.
Unterwegs finden wir
sogar eine schöne stelle um den Mast zu stellen und werden nach
getaner Arbeit vom Wetter sogar noch zu einer kleinen Mittagspause
mit Kaffe und Kuchen verdonnert. Plötzlich bricht sich das zwei drei
Stunden schwelende Wetter in sindflutartigen Regengüssen Bahn. Uns
ist das recht. Ich freu mich wie ein Keks und genieße es auf dem
Wasser zu sein. Das Schiff schwimmt und fährt, der Mast steht und es
kann endlich los gehen. Den Mast zu stellen ist für Carsten und mich
ja schon Routine, schließlich hat er mir letztes Jahr schon einmal
dabei geholfen – vielen Dank!
Jetzt aber schnell
zurück und Nahrung bunkern. Der Tag vergeht schnell und wer weiß
wie lange die Läden auf dem Dorf offen sind. Außerdem kommen Max
und Dominik gegen 21:00h an. Ursprünglich sollten die beiden früher
eintreffen, so dass ich den Plan hatte zusammen in den Supermarkt zu
gehen und mit dem Taxi zum Schiff zu fahren. So können wir alles mir
Carstens Golf erledigen, müssen aber zweimal Fahren.
„Hier ist der
Weinkeller und dass Wasser, hier die restlichen Getränke und das
Bier, das ist die Speisekammer für Konserven, das der Bunkerplatz
für Nervennahrung. Hier kommen wichtige Dokumente und Elektronics
hin und da sind die Töpfe …“ Ich finde es herrlich das Schiff
ausgerüstet und beladen vorzustellen und meine Gäste sind glaube
ich auch ganz angetan. Trotzdem Kochen und Essen wir ein letztes mal
im Gebäude der Marina, das Platzangebot und fließen warm Wasser
überzeugen.
Das letzte Schiff verlässt den Platz - Endlich!
Probefahrt nach Rendsburg mit Carsten über den NOK
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