Montag 25. Juli
Die morgendliche
Revision der Wasserpumpe kann das Problem leider nur verbessern.
Immerhin tritt Wasser jetzt nur noch bei hohem Druck, also hohen
Drehzahlen aus. Der Motor schein wieder wie gewohnt zu funktionieren.
Einzige Erklärung die mir einfällt ist, dass ich die Welle beim
Wiedereinbau nicht ausreichend und gründlich genug gefettet habe
oder das der Kontakt mit dem WD40 nicht gut getan hat. Nach relativ
kurzer Laufzeit wird die Welle warm während das Getriebe noch kühl
ist. Außerdem habe ich durch meine vergeblichen Versuche, bei denen
ich auch schon mal abgerutscht bin, Jahrelang festgesetzte Schrauben
zu lösen die eine Unwucht in die Welle 'gebogen'. Nur leicht. Aber
eben da. Unwucht + schlecht geschmiert = Reibung und Wärme, im
schlimmsten Fall könnte sich das Metall 'festfressen' und dann
brauche ich eine neue Welle.
Was mich umtreibt
ist, dass alles nur Vermutungen sind und ich keine Möglichkeit habe
Gewissheit zu bekommen. Es sei denn ich hebe das Schiff aus dem
Wasser, baue alles auseinander, begucke mir die Sache und setze alles
wieder zusammen. Und selbst dann habe ich keine Gewissheit wegen
mangelnder Erfahrung. Ich beschließe alles genau im Auge zu behalten
und weiter zu fahren.
Unser heutiges Ziel
steht nicht wirklich fest. Ich habe sorge, das Kopenhagen vielleicht
doch ein bisschen weit ist um es bis Donnerstag zu erreichen. Deshalb
zeige ich immer mal wieder die Möglichkeit auf, eine Nachtfahrt zu
machen oder wenigstens zu Ankern um etwas mehr Fahrzeit an einem Tag
heraus zu holen. Wer weiß schon was der Wind so vor hat?!? Bei der
heutigen Etappe ist allerdings klar, dass wir nicht über Nacht
fahren können. Dafür muss die Navigation zu präzise sein. Es gibt
einfach zu viele Untiefen, Fischernetze, Wracks und andere
Hindernisse. Die sind zwar verzeichnet und Theoretisch auch im
finsteren nur mit Hilfe des GPS zu umfahren, aber so abgebrüht bin
ich und sind wir dann auch nicht.
Erstmal gilt es aber
zu fahren. Der Rest ergibt sich schon. Das ist ja das Schöne an dem
Revier der dänischen Südsee, wie man es hier nennt. Überall finden
sich kleine Häfen oder Gelegenheiten zu Ankern, so dass man nicht so
genau Planen muss wo man am Abend sein möchte. Wir fahren
letztendlich zur Insel Fejrø. Der Tag ist heiß und drückend. Ich
verordne das Deck zu Schrubben und meine Matrosen bekommen Eimer und
Schrubber. Ein bisschen Wasserkontakt hilft bis das Gewitter und der
Regen endlich los gehen. Das ganze ist dann aber schnell vorbei und
wir fahren in herrlicher Abendstimmung unserem vermeindlichen
Ankerplatz entgegen. Als wir dann aber Masten auf der Insel Fejrø
sehen, die viel näher und ohne Umweg auf unserem Kurs liegt, machen
wir am Ende dort fest. Eine gute Entscheidung. Der Hafen ist
wunderschön und mehr als gepflegt. Wir finden heraus das dies eine
private Insel ist und sehen neben Villa und Motoryacht auch das
Privatflugzeug des Inselbesitzers. Leider ist der Hafen mit ca. 50€
pro Nacht auch sehr teuer.
Max hat in Bagenkop
vom Fischkutter Schollen mitgebracht. Es gibt also Reis, Gemüsepfanne
und Scholle vom Grill. Die Grillplätze, Grillkohle und das Feuerholz
sind übrigens inclusive und können nach Lust und Laune verfeuert
werden.
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