Dienstag 26. Juli
Heute stehen uns
weitere interessante Strecken bevor es geht unter Brücken durch
Flachwasser und enge Fahrrinnen, die im Slalom führen.
Leider entscheide
ich mich bei der ersten Brücke für den falschen Abschnitt im
Norden. Es hätte die kürzere Route sein sollen, die direkt ins
tiefe Fahrwasser führt. Leider ist die Klapbrücke derzeit
geschlossen und so müssen wir mit der Maschine gegen Wind und Welle
zurück fahren. Eigentlich gar nicht so weit aber da ich dem Motor
nicht so viel zumuten möchte ist das Ganze eine ziehmliche Strapaze
und wir fahren mit einem Knoten Geschwindigkeit eine Stunde bei ¾
der Motorleistung immer harscharf an untiefen vorbei. Ein Aussetzer
und wir werden innerhalb von Minuten auf Grund getrieben. Als wir
endlich den Kurs soweit verändern können, dass wir nicht mehr
frontal dem Wind entgegen fahren müssen brauchen wir zu allem
Überfluss auch noch drei Versuche, die Genoa zu hissen. Erst
verfängt sich die Schot am Schrubberstil und das Segel flattert so
lange hin und her, dass mein „Schnappschäkel“ seinen Splint,
Feder und Bolzen verliert und so unbrauchbar wird. Dann, nachdem der
Schäkel durch einen Palstek ersetzt haben, verfängt sich die Genoa
am Vorstag und eiern noch mal in den Wind, bis ich auch das auflösen
konnte.
Nach so viel Streß
muss ich mich erst mal ausruhen und ein kleines Nickerchen machen.
Die Betonung liegt aber auf klein, denn kurze Zeit später fahren wir
noch einmal durch richtig flaches Wasser. Die Betonnung ist zwar da,
aber nicht so engmaschig um Wassernovizen wie uns Eindeutigkeit und
vor allem Sicherheit zu vermitteln. Oft genug zeigt mein Echolot nur
noch wenige 10cm Wasser unterm Kiel. Definitiv zu wenig für meinen
Geschmack. Nachdem ich das Richtfeuer zum Ansteuern des Fahrwassers
ausgemacht habe bessert sich die Lage allerdings. Es besteht aus zwei
großen Dreiecken, eins im Wasser, eins an Land. Wenn man beide in
Deckung bringt, also vom richtigen Winkel darauf zu fährt, ist man
auf Kurs. Es klappt. Das Wasser soll zwar erst morgen wieder richtig
tief werden aber man gewöhnt sich ja auch ans Ijsselmeer wo der
Tiefenmesser selten mehr als 2,5m anzeigt. Auf Nyord finden wir einen
kleinen verwunschenen Hafen und machen, aus Platzmangel, quasi in der
Hafeneinfahrt fest. Macht aber nichts. Erstens ist das noch ein
richtiger Mouringplatz und zweitens wollen wir eh früh los.
Wieder essen wir
hervorragend und lassen den Sonnenuntergang auf einem Heuballen im
Feld auf uns wirken.
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