Sonntag 24. Juli
Die Fahrt nach Dänemark
Die Crew verkleinert
sich. Carsten hat Verpflichtungen und schafft trotz unserer seit
gestern andauernden Bemühungen ihn an Bord festzuhalten, den
Absprung nach Hause. Schade, denn wir waren zu viert eine gute crew
und haben gut zusammen gepasst. Ich bin nach wie vor sehr happy, dass
sich Carsten auf den Weg gemacht hat. Der letzte Akt der Illub an
Land wurde so um ein Vielfaches leichter.
Wir laufen
gleichzeitig mit Carstens Bus aus. Ziel Bagenkop in Dänemark. Das
Wetter ist perfekt, der Wind einen hauch zu östlich für unsere
Route aber am Ende des Tages Motoren wir doch nur 2sm in den Hafen.
Dort wird es allerdings noch einmal spannend. Der Hafen ist voll. Die
Ferien in Deutschland haben angefangen und so ist alles auf dem
Wasser was schwimmen kann. Und bei Wind aus Süd-Ost sind
überproportional viele Schiffe aus Heiligenhafen anwesend. Wir
suchen nach einer freien Box und werden natürlich nicht fündig. Das
heißt für uns Wenden auf engstem Raum. Was kann die Illub mit ihren
kombinierten Eigenschaften aus Alter, Wendegetriebe, Langkieler und
schwachem Motor nicht so gut? Filigran Manövrieren!
Erstaunlicherweise geben wir aber eine sehr souveräne und gute Figur
ab. Wir legen uns mit einer anderen deutschen Yacht ins Päckchen und
werden später sogar noch von einer weiteren mexikanischen Yacht
belegt. Dabei muss ich leider feststellen, dass die Illub wie gestern
kein Gas mehr geben will. Zum Glück ist der Hafen aber so
windgeschützt, dass es kein Problem darstellt und ich in gemütlichem
Standgas anlegen kann. Die Sache wurmt mich aber und ich habe
innerlich viel damit zu tun. Ein Blick in die Bilge offenbart
schwarzes öliges Wasser und eine menge Fett, welches ich gestern in
das Getriebe und in Welle zu Pumpen versuchte. Mist! Alles Mits! Das
Wasser, welches sich seinen Weg aus der Kühlwasserpumpe in den
Schiffsbauch sucht und das Öl, welches mein Getriebe eigentlich
nicht verlassen dürfte. Ich entscheide mich den Motor gut abkühlen
zu lassen und morgen früh die Wasserpumpe abzudichten. Anstatt mich
zu ärgern gehe ich lieber Schwimmen und ein wenig spazieren mit Max
und Dominik.
Es ist super zwei
Crew mit an Bord zu haben. Wir gehen nach der Uhr Ruderwache,
navigieren zusammen und am Ende des Tages kümmere ich mich ums
Schiff, währen die Beiden und beim Hafenmeister anmelden, Essen
Kochen und Spülen. Fast habe ich ein schlechtes Gewissen mich so
bewirten zu lassen aber immerhin bin ich der Kapitän und habe die
letzten zwei Wochen schwer geschuftet um das Schiff ins Wasser zu
bringen.
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