Es ist
ein strahlender Morgen und ich sitze zum Frühstück im Cockpit.
Direkt neben mir befindet sich der „Versorgungskasten“ also die
Stromanschlüsse und der Wasserschlauch. Ein Hiker mit Sack und Pack
füllt seine Wasserflasche und hängt eine Weile dort herum. Ich bin
verwundert, dass er nicht weiterzieht und nach einiger Zeit lade ich
ihn auf einen Kaffe ein. Er klettert dankbar zu mir auf die Illub und
erzählt, dass er von Rønne aus zu einem Festival im Norden der
Insel hiken möchte und gerade wartet bis eine Fischräucherei öffnet. Dort gäbe es den besten Fisch, nur das der Laden
dummerweise erst ab 10:00h verkauft. Wir palavern ein bisschen und er
erzählt mir dass er eine Lehre als Koch angefangen hat aber schnell
gemerkt hat, dass das Arbeitstempo, der Organisations- und
Stresslevel in der gehobenen Cuisine überhaupt nichts für ihn sind.
Jetzt beginnt er nächste Woche einen ziemlich hochwertigen
Vorbereitungskurs für eine Ausbildung zum Fotografen. Scheinbar
kommt man an renomierten Schulen in New York, Paris und sonst wo
nicht so einfach rein, deshalb haben die Dänen einjährige
Vorab-Studiengänge erfunden um besser reinzukommen – abgefahren!
Wie wir
so reden und uns kennen lernen beschließen wir heute zusammen zu
fahren, da mich meine Route auch nach Norden führt. Ich habe mir
vorgenommen die Insel im Uhrzeigersinn zu Umrunden. Es wird mit 8sm
eine recht kurze Fahrt in bestem Wetter und leichter Briese. Die
Windfahne steuert perfekt!
Der
nächste Hafen ist Hammer Havnen beim Hammerhus, der nördlichste und
größte zusammenhängende Burg-Komplex Europas. Thomas ist so ein
netter Kerl, dass wir den ganzen Tag zusammen verbringen. Wir legen
an, machen einen herrlichen Räucherlachs Salat besichtigen die Burg
und essen noch gemeinsam zu Abend. Zum Sonnenuntergang verkriecht er
sich lieber in sein Zelt auf dem Hiking Platz. Mir ist das ganz recht,
ich bin müde und hab jetzt auch gerne meine Ruhe.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen