Donnerstag, 5. April 2018

Helgoland

Donnerstag 05.04.2018
Wir legen einen Hafentag ein und ich finde mich mit der Situation ab, Holland nicht mehr zu erreichen. Der Wind bläst mit 7-8Bf aus West. Erstens ist das zu viel Wind und zweitens aus der falschen Richtung. Da kann man nichts machen. Wir spazieren auf der Insel umher und finden uns zum „Mittagessen“ im Felsenkrug ein. Auch hier auf Helgoland hat die Saison noch nicht so recht begonnen. Stege und Anleger liegen noch an Land, Restaurants haben zu und Matjes sind schwer zu bekommen! Es kostet uns etwas Überredungskunst, bis wir den Wirt vom Felsenkrug überredet haben etwas für uns zu organisieren. Eigentlich hat es Matjes und Co. auf der Karte stehen, muss aber in unserem Fall seinen Gehilfen auf Beschaffungstour schicken, damit es klappt. Simon und ich vertreiben uns die Zeit mit Gerstensaft und ein wenig Philosophie.
An dem einzigen Steg liegt neben der Illub noch ein Schweizer, ein Brunsbüttler und eine 22 Fuß Fahrtenyacht aus Hamburg. Gesegelt wird sie von Christoph, der letzten Herbst nach 1,5 Jahren Karibik wieder zurück nach Hause kommt. Es hatte im Oktober nur bis Holland gereicht und so muss er den letzten Meter jetzt noch zurücklegen. Ich bin fasziniert von seiner Profi-Windsteueranlage und interessiere mich natürlich auch für die Atlantiküberquerungsgeschichten und die Karibik. Highlight ist aber die Windfahne (eine „Windpilot“ für mehr als 2000€) von der ich mir die Funktionsweise genau abschaue. Meinen Eigenbau habe ich leider noch nicht zum Laufen gekriegt. So habe ich aber wieder Ideen an welchen Stellschrauben ich drehen könnte. Im Grunde funktioniert nämlich alles; nur dass die Illub eben doch (noch) aus dem Ruder läuft… Das bekomme ich diese Saison aber noch in den Griff!!!




Freitag 06.04.2018
Helgoland – Hooksiel

Freitag, 6. April 2018 08:05 MESZ
Entfernung: 69,3 km
Dauer: 9 Stunden, 6 Minuten und 54 Sekunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 7,6 km/h

Um 8:00h werfen wir die Leinen los. Vor uns liegen 32sm bei leichten umlaufenden Winden. Es ist von vornherein klar, dass wir den Motor werden benutzen müssen um rechtzeitig zum Hochwasser um 17:00h bei der Schleuse zu sein. Endstation bis Pfingsten wird Hooksiel. Die Fahrt ist gemütlich, fast schon warm, und der Leichtmatrose Simon bleibt gesund. Alles wie es sein soll.
Um 17:00h machen wir fest in Hooksiel.


 Im Felsenkrug



 Die lange Anna








Ein letztes Fischbrötchen auf dem Weg nach Köln

Dienstag, 3. April 2018

Auf nach Helgoland


Dienstag 

Ein recht unspektakulärer Hafentag. Morgens ist es grau und regnerisch. Gegen Mittag klart es auf, so dass ich mich in die Stadt begeben und ein paar Besorgungen machen kann. Die Teelichter und der Brennspiritus sind leer! Heiße Getränke und Kerzen zum Heizen sind definitiv begehrter als im Sommer.
Simon findet mich bei der Post. Ich habe dem netten Hafenmeister von Brunsbüttel aus versehen den Waschraumschlüssel nicht wiedergegeben. In meiner Aufregung auszulaufen habe ich den glatt mit nach Cuxhafen genommen. Weil ich in Brünsbüttel weder Liegegeld, noch Pfand für den Schlüssel abgeben musste, finde ich es doppelt wichtig, dass der Schlüssel den Weg wieder zurück findet.
Gegen 18:00h sind wir zurück auf der Illub und besprechen das nötigste. Ich komme mir schon ein bisschen pedantisch vor, weil alle meine Leichtmatrosen die Einweisung und spätere Erinnerungen von mir bekommen (müssen). Simon hat Verständnis, denn es ist eben so: der Platz ist begrenzt und die allermeisten Gegenstände haben eben genau einen Platz wo sie sinnvoll und Praktisch aufgehoben sind…


Mittwoch 04.04.2018

Mittwoch, 4. April 2018 06:24 MESZ
Entfernung: 71,2 km
Dauer: 13 Stunden, 25 Minuten und 49 Sekunden
Durchschnittsgeschwindigkeit: 5,3 km/h

Endlich geht es weiter. Unser Wecker geht um 4:15h denn wir wollen früh los. Der Tag bringt Westwind, der später auf Süd dreht. Hochwasser ist um 5:00h und wir wollen mit dem einsetzenden Ebbstrom auf die Nordsee raus und mit „Anschwung“ nach Helgoland.
Als der Wecker uns das aufweckt erscheint der Plan um 5:00h auszulaufen doch nicht mehr so gut denn der Wind pfeift doch noch gehörig mit 5Bf. Außerdem ist es noch stockfinster und Simon und ich sind noch nie zusammen gesegelt (Simon überhaupt noch nicht). Da erscheint es mir nicht vernünftig im Dunkeln bei Windstärke 5 die erste Fahrt zu machen. Also trödeln wir beim Aufstehen und nehmen uns Zeit für ein gutes Frühstück.
Um 6:00h lasse ich dann den Motor an und um 6:30h sind wir unter vollen Segeln auf dem Wasser. Die Sonne kommt heraus und wir freuen uns über einen guten Start. Der Wind ist in zwischen etwas abgeflaut und so geht alles ganz sicher und ruhig von statten.

Am späten Vormittag lässt der Wind dann fast ganz nach. Wir haben aber Zeit und lassen uns nicht aus der Ruhe bringen. Insgeheim kommt uns die Flaute ganz gelegen. Leichtmatrose Simon war zuvor etwas seekrank und hat jetzt die Gelegenheit, bei langsamer Fahrt und ruhigem Wasser, sich an die Seefahrt zu gewöhnen. Das klappt auch ganz gut, so dass er ab 12:30h wieder als Rudergänger arbeiten kann. Um 16:30h machen wir fest auf Helgoland. Ein herrliches Gefühl; trotz Regen. Simon genießt den festen Boden und ich das ersegeln unserer einzigen Hochseeinsel. Ein Vorhaben, dass 2015 an den Terminen meiner anderen Leichtmatrosen gescheitert ist.